Kieferorthopädie

Bei einem Kieferorthopäden handelt es sich um einen spezialisierten Zahnarzt. Nach seinem Studium der Zahnmedizin hat er eine Weiterbildung abgeschlossen, die ihn berechtigt in der Kieferorthopädie tätig zu werden. Sie dauert ganze vier Jahre und gilt als sehr anspruchsvoll. Ganze 12 Monate müssen dabei in einer entsprechenden Klinik absolviert werden, damit der angehende Kieferorthopäde ausreichend Praxiserfahrung sammeln kann. 

Seine tägliche Arbeit wird später die Behandlung, die Erkennung und die Vorbeugung von Zahnfehlstellungen sein.  Für den Facharzttitel muss ein medizinisches Examen bestanden werden, das von der zuständigen Ärztekammer abgenommen wird.  Durch die Dauer des Medizinstudiums (5 Jahre), der Spezialisierung (4 Jahre) und die oftmals anschließenden Promotion (2 Jahre) ist der Weg zum Kieferorthopäden vergleichsweise lange.   

Die Spezialisierung zum Kieferorthopäden

Es gibt keine Einschränkung bezüglich dessen, welcher Zahnarzt die Spezialisierung zum Kieferorthopäden antreten darf und welcher nicht, solange das Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen wurde. Es gibt im Wesentlichen zwei Wege, wie diese Spezialisierung durchgeführt werden kann. Zum einen ist es möglich, den Master of Science in diesem Bereich zu absolvieren. Dies kann berufsbegleitend durchgeführt werden. Wird die Ausbildung allerdings in einer Klinik durchgeführt, ist dies nur in den seltensten Fällen neben dem Berufsalltag als Zahnarzt möglich, wie Böttcher Uta Fachzahnärztin f. Kieferorthopädie. Besonders die Plätze in den Universitätskliniken sind bei den Zahnärzten heiß begehrt. 

Die gängigen Therapiemethoden 

Ein Kieferorthopäde arbeitet entweder mit herausnehmbaren oder mit festsitzenden Materialien, beispielsweise kann es sich dabei um eine Zahnspange handeln, die gleich in beiden Ausführungen verwendbar ist. Durch sie können die Zähne in die gewünschte Stellung gebracht werden. Erwachsene und auch Kinder profitieren von dieser Behandlung. Schließlich beeinflussen Zahnfehlstellungen nicht nur die Ästhetik, sondern können auch zu schweren gesundheitlichen Problemen und Schmerzen führen. Die herausnehmbaren Zahnspangen werden besonders häufig eingesetzt, wenn noch Milchzähne vorhanden sind. Für erwachsene Personen werden hingegen festsitzende, transparente Spangen verwendet. Diese fallen im Alltag weniger auf. Spangen mit Platten und Schrauben werden hingegen nur in schwereren Fällen eingesetzt. Dann muss der Kiefer meist gedehnt werden, bevor die einzelnen Zahnstellungen korrigiert werden können. Durch das Weiten des Kiefers wird der benötigte Platz geschaffen.  Bei Kindern fällt meist den Eltern die Fehlstellung der Zähne auf. In komplizierteren Fällen stellt nicht selten ein Schularzt oder der Hausarzt fest, dass ein Besuch bei einem Kieferorthopäden vorgenommen werden muss. Dies sollte auf keinen Fall hinausgezögert werden. Denn im Kindesalter kann eine Wachstumssteuerung noch vorgenommen werden. 

Die Chirurgie   

Weitaus weniger bekannt als die Kieferorthopädie ist die Orthodontie. Dabei handelt es sich um die Wissenschaft von der Bewegung der Zähne. Dies kann mit Hilfe der herausnehmbaren oder festen Zahnspangen erreicht werden. Auch Schienen können zum Einsatz kommen. Meist wird dies bei Kindern durchgeführt, wobei der Eingriff auch im Erwachsenenalter möglich ist. In diesem Fall ist jedoch häufiger ein chirurgischer Eingriff notwendig, da der Wachstumsabschluss bereits vorliegt. Der Kieferorthopäde kann eine solche Operation nicht alleine durchführen, sondern arbeitet mit einem Gesichtschirurgen zusammen. Das ist auch deshalb notwendig, weil in diesem Teil des Körpers sehr viele Nerven verlaufen. Diese dürfen durch die Behandlung auf keinen Fall beschädigt werden. Ein chirurgischer Eingriff wird jedoch meistens als die letzte Alternative angesehen.


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