Kieferorthopädie - ein schönes und gesundes Lächeln

Unter Kieferorthopädie versteht man ein Teilgebiet der Zahnmedizin, deren Ziel die Behandlung von Fehlstellungen des Kiefers, der Zähne und des Kausystems ist.

Bereits 400 vor Chr. berichtete Hippokrates von Anomalien der Zähne. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden verschiedene Methoden erfunden, um diese Fehlstellungen zu korrigieren. Im Jahr 1880 wurden von Norman Kingsley die ersten Bücher über Kieferorthopädie veröffentlicht.

Nach einem abgeschlossenen Zahnmedizinstudium besteht die Möglichkeit einer Fortbildung zum Kieferorthopäden. Diese Fortbildung dauert in der Regel 3 Jahre. Der Abschluss dieser Fortbildung ist die Facharztprüfung.

Der Preis einer kieferorthopädischen Behandlung variiert je nach Behandlungsdauer und der verwendeten Methode. Die Regulierung der Fehlstellung dauert meist mehrere Jahre. Die möglichen Kosten liegen dabei zwischen1.500 € und 10.000 €. Anfallende Kosten der Behandlung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse für Patienten bis zum 18. Lebensjahr.

Die Überweisung an einen Kieferorthopäden erfolgt normalerweise von einem Zahnarzt. Bei der Behandlung steht nicht nur der optische Aspekt der Zähne im Vordergrund. Durch Fehlstellungen können verschiedene Funktionen, wie das Kauen, Atmen oder das Sprechen beeinträchtigt sein.

Vor der Behandlung erfolgt eine genaue Diagnostik. Im Anschluss an die Diagnostik erfolgt eine klinische Untersuchung, mithilfe derer die Relation zwischen Oberkiefer und Unterkiefer abgebildet wird. Um die Behandlungsdauer relativ kurz zu halten, ist darauf zu achten die Therapie zum optimalen Zeitpunkt zu beginnen. Bestimmte Fehlstellungen können nur in einem begrenzten Zeitrahmen optimal behandelt werden. Ein Beispiel dafür stellt die Behandlung bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten dar, die innerhalb weniger Tage nach der Geburt erfolgen muss.

Die kieferorthopädische Behandlung kann mit verschiedenen Methoden durchgeführt werden. Hierbei wird unterschieden zwischen festen und lockeren Zahnspangen.

Eine häufig angewendete Methode ist die Funktionskieferorthopädie. Bei dieser Art der Behandlung wird die Struktur des Skelettes gezielt beeinflusst. Die Geräte bei dieser Behandlungsmethode sind im Normalfall herausnehmbar.
Die Dentofasziale Orthopädie stellt eine weitere Behandlungsmethode der Kieferorthopädie dar. Bei dieser Form der Behandlung werden starke Kräfte auf den Kiefer ausgeübt, wodurch das Wachstum beeinflusst wird. Ein sehr bekanntes Beispiel für diese Methode ist die Kopf-Kinn-Klappe. Im Gegensatz zur Dentofaszialen Orthopädie versteht man unter Orthodontie die Bewegung der Zähne. Bei dieser Form der Behandlung werden feste, als auch lockere Zahnspangen genutzt. In den meisten Fällen wird aber die feste Zahnspange bevorzugt, da diese Variante der Regulierung von der Mitarbeit des Patienten unabhängig ist. Zudem werden in den meisten Fällen mit festen Zahnspangen schnellere Behandlungserfolge erzielt. Die Methode der Orthodontie kann nicht nur bei Kindern angewendet werden, sondern auch bei Erwachsenen. Kann eine Kieferfehlstellung im Erwachsenenalter jedoch nicht durch orthodontische Maßnahmen behoben werden, kommt die Chirurgische Kieferorthopädie zum Einsatz. Bei dieser Methode der Behandlung müssen Kieferorthopäde und Mund-Kiefer-Gesichts Chirurgen zusammenarbeiten.


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